• dynamische Person wirft Steambow Stinger II Repitierarmbrust auf einem sportlichem Turnier

Recurve versus Compound

Der klassische Bogen besteht stets aus einem leicht gerundeten elastischen, stabähnlichen Wurfarm, dem eigentlichen Bogen (mit einem starren Mittelteil als Griff), dessen Enden durch eine Schnur, die Bogensehne, verbunden werden. Traditionelle Bögen wurden aus HolzHorn und Tiersehnen gefertigt; Moderne Bögen bestehen meist aus Holz oder aus glasfaserverstärkten (GFK) oder kohlenstofffaserverstärkten (CFK) Kunststoffkomposita.

Der Recurve Bogen, auch Reflexbogen, hat zurückgebogene Wurfarme, die im entspannten Zustand vom Schützen wegweisen. Der Reflexbogen speichert in den Wurfarmen mehr Energie und hat daher einen höheren Wirkungsgrad als der Flach- und Langbogen. Während beim Langbogen die Bogensehne frei schwingt, liegt sie beim Reflexbogen auf den zurückgebogenen Wurfarmenden auf. Durch die Streckung der Sehne beim Abschuss wird ein Teil der Schwingungen vom Bogen absorbiert. Durch die Kompositbauweise – die bei Reflexbogen die Regel darstellt – kann dieser weiter ausgezogen werden als ein Lang- oder Flachbogen und hat dabei dennoch einen weicheren Auszug. Die starke Vorspannung der Wurfarme erfordert allerdings auch eine wesentlich größere Belastbarkeit des Materials. (Wikipedia)

Compound

Der Compoundbogen besitzt an den Bogenenden des Bogens drehbare Räder, die sogenannten Camwheels, kurz Cams genannt. Sie besitzen zwei verschiedene Durchmesser, auf denen Kabel oder Sehne aufgerollt sind. Im ungespannten Zustand ist auf dem größeren der beiden Räder die Sehne aufgerollt. Beim Spannen des Bogens wird die Sehne vom großen Rad abgerollt und auf dem kleinen Rad wird das am gegenüberliegenden Wurfarm befestigte Kabel aufgerollt. Die Cams sind zusätzlich exzentrisch aufgehängt.

Moderne Compoundbögen wenden wie bei einem Wellrad das Hebelgesetz an. Die sich nach außen wegdrehende Rolle ist wie ein starrer Hebel, der auf die Drehachse wirkt. Durch die exzentrische Aufhängung der Rollen/Cams verändert sich der Angriffswinkel und der Hebelarm, der Bogen arbeitet so immer im effektivsten Bereich. Werden die Rollen/Cams mit der Bogensehne nach außen gezogen, verlängert sich der Hebelarm. Diese Mechanismen sind beim Compoundbogen in einer praktischen Anwendung umgesetzt. Dadurch ergibt sich im Gegensatz zu anderen Bogen ein nicht-linearer Kraftverlauf beim Auszug: Mit steigendem Auszug nimmt die Kraft zunächst stetig zu (wie auch bei anderen Bogen), um dann aber beim Überschreiten des sogenannten Gipfel-Zuggewichtes schlagartig abzunehmen. Der Bogenschütze hält dann bei voll ausgezogenem Bogen nur noch einen Bruchteil des Gipfelzuggewichtes auf der Hand. Die Zugreduzierung kann bis zu 80 % betragen, d. h. bei einem Gipfelzuggewicht von 50 Pfund muss der Schütze nur zehn Pfund im Auszug halten. Dadurch kann der Bogen ruhiger gehalten werden und das Zielen fällt wesentlich leichter. (Wikipedia)

Grob gesprochen ist die in einem Bogen gespeicherte Energie die Fläche unter der Kurve Zuggewicht zu Auszugslänge. Da ein Recurve Bogen eine annährend lineare Auszugskraft-Kurve hat, ist die gespeicherte Energie quasi eine dreieckige Fläche und das maximale Zuggewicht wirkt nur ganz am maximalen Auszug. Sehr rasch fällt das Zuggewicht ab und die maximale Kraft wirkt nur am Anfang.

Mit der Erfindung des Compoundsystems sind nun zwei Dinge möglich: Erstens kann das maximale Zuggewicht besser ausgenutzt werden, weil es länger auf den Pfeil wirkt (siehe blaue Kurve in dem Zuggewicht Diagramm) und zweitens kann mit einem Let-Off das Zuggewicht welches der Schütze halten muss auf eine wesentlich geringeres Niveau reduziert werden. Moderne Bögen haben ein Let-Off von bis zu 90%. Bei einer Armbrust ist das Let-Off nicht ganz so wichtig, führt aber auch hier zu Vorteilen weil des Schloss nicht so große Kräfte bewältigen muss.

Erkauft werden sich diese Vorteile durch höhere Komplexität, einer enormen Anfälligkeit auf Trockenschüsse und generell aufwändigere Wartung .


Nach oben scrollen
Cookie Consent with Real Cookie Banner